Jede Schwangere kann von Beginn an umfassende Vorsorgemaßnahmen in Anspruch nehmen, die von allen Krankenkassen bezahlt werden. Dazu gehören die Vorsorgeuntersuchungen, die in den ersten Monaten der Schwangerschaft alle 4 Wochen durchgeführt werden.
Ab der 34. Schwangerschaftswoche alle zwei Wochen. Möchte ihr Baby am Termin noch nicht das Licht der Welt erblicken, bestellen wir Sie nach Bedarf auch im Abstand von wenigen Tagen, um zu schauen, ob es Ihrem Baby gut geht.
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung werden verschiedene Tests durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Ihrem Mutterpass festgehalten. Sie werden gewogen, um festzustellen, ob die Gewichtszunahme dem Zeitpunkt der Schwangerschaft entspricht. Eine zu starke Gewichtszunahme kann ebenso ein Indiz für Probleme sein wie ein zu geringes Gewicht. Wir messen Ihren Blutdruck und kontrollieren Blut und Urin. Im persönlichen Gespräch können Sie Fragen stellen und Probleme oder Sorgen ansprechen.
Eine körperliche Untersuchung ist ebenso Bestandteil jeder Vorsorgeuntersuchung. Die Gebärmutter wird abgetastet und der Verschluss des Muttermundes geprüft. Ultraschalluntersuchungen geben Aufschluss über die termingerechte Entwicklung Ihres Babys.
Diese erfolgen in der 9.-12., 19.-22. und 29.-32. Schwangerschaftswoche. In der 19.-22. Schwangerschaftswoche haben Sie die Wahl zwischen einer Basis -Ultraschalluntersuchung und einem erweiterten Basis-Ultraschalluntersuchung. Ihr Baby wird vermessen, die Lage der Plazenta wird überprüft und auch die Entwicklung der Organe und des Skelettes kann beobachtet werden.
Die Vorsorge umfasst auch verschiedene Laboruntersuchungen. Diese Untersuchungen sind notwendig, um sich davon zu überzeugen, dass Ihr Baby gesund ist. Zu Beginn der Schwangerschaft wird ihre Blutgruppe bestimmt und ein Antikörpersuchtest durchgeführt. Durch diese Untersuchung wird ausgeschlossen, dass Sie gegen Ihr Baby Antikörper bilden. Dies kann vorkommen, wenn Sie eine Rhesus0 Negative-Blutgruppe haben, Ihr Baby jedoch Rhesus0 Positiv ist. Durch spezielle Maßnahmen ist möglich, eventuellen Gefahren vorzubeugen. Weitere Laboruntersuchungen umfassen unter anderem eine HIV-Test, einen Test auf Immunität gegen die Rötelnerkrankung, ein HBS-Antigen-Test und die Erstellung eines großen Blutbildes. Tests auf Toxoplasmose, Listeriose u.a. Infektionskrankheiten können im Einzelfall sinnvoll sein, sind aber nicht Bestandteil der Vorsorge.
Wenn Sie mit dem Beginn der Schwangerschaft bereits das 35. Lebensjahr abgeschlossen haben, können Sie zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Dazu gehören die Fruchtwasseruntersuchungen in der 15/16. Schwangerschaftswoche und erweiterte Ultraschalluntersuchungen ( sog. Organ-Ultraschall). Beide Untersuchungen sollen ausschließen, dass Ihr Kind von einem Gendefekt betroffen ist bzw. Herzfehler oder ähnliche Fehlbildungen vorliegen.
Die Krebsvorsorge ist eine seit vielen Jahren sehr erfolgreiche Untersuchung, die zur Senkung der Sterblichkeit an Krebserkrankungen der Frau beigetragen hat. Mit Vollendung des 20. Lebensjahres erfolgt einmal jährlich ein Abstrich vom Gebärmutterhals um frühzeitig Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses zu erkennen.
Wenn sich hierbei Veränderungen zeigen, erfolgen engmaschige Kontrollen (z.B. alle 3 oder 6 Monate) und eine Testung auf Humane Papilloma Viren. Diese Infektion ist sehr eng mit der Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses assoziiert und ist wichtig für die weitere Risikoabschätzung.
In Zukunft ist geplant diesen Test bei allen Frauen ab Vollendung des 35. Lebensjahres alle 3 Jahre in die Krebsvorsorge mit aufzunehmen. Des weiteren erfolgt ab dem 21. Lebensjahr die jährliche Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust und ab dem 31. Lebensjahr die jährliche Tastuntersuchung.
Im Alter von 50 und 54 Jahren erfolgt ein jährlicher Stuhltest zur Früherkennung des Darmkrebses. Ab Vollendung des 55. Lebensjahres haben Versicherte wahlweise Anspruch auf einen Stuhltest alle 2 Jahre oder eine Darmspiegelung alle 10 Jahre, wobei letzteres besonders zu empfehlen ist.
Ab Vollendung des 50. Lebensjahres bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres erfolgt im Abstand von 2 Jahren die Einladung zum Mammographie Screening, zur frühzeitigen Erkennung des Brustkrebses.
Zusätzlich zu dieser bewährten Krebsvorsorge gibt es jedoch einige sehr wichtige und sinnvolle Ergänzungen, durch die die Sicherheit der Vorsorge deutlich verbessert werden kann.
Dazu gehören die vaginale Ultraschalluntersuchung der inneren Genitalorgane, die Brust- Ultraschalluntersuchung, der verbesserte Thin Prep Abstrich zur sicheren Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und seiner Vorstufen, der immunologische Stuhltest zur Früherkennung des Dickdarmkrebs sowie der HPV Test zur Erkennung einer Infektion des Gebärmutterhalses.